Intensiver Austausch in Bangkok und Phnom Penh

Intensiver Austausch in Bangkok und Phnom Penh

Das gewaltsame Verschwindenlassen von Personen ist ein weit verbreitetes Menschenrechtsverbrechen in Südostasien. Es geschieht in Ländern und über Grenzen hinweg, im Zusammenhang mit Migration oder der Verteidigung von Land und natürlichen Ressourcen, oder um politische Opposition zum Schweigen zu bringen. Unabhängig davon, wie und wo jemand gewaltsam verschwindet, sind Schmerz und Leid der zurückbleibenden Angehörigen groß – und meist noch verschlimmert durch Ignoranz, Missachtung oder Lügen von den Behörden, die doch eigentlich den Verbleib der verschwundenen Person untersuchen sollen. Oft kommen Schikanen oder Übergriffe sowie existenzielle Not obendrauf.

Wie Fälle von gewaltsamem Verschwindenlassen verhindert, wie wirksam gesucht und untersucht werden muss, habe ich Ende November in ganztägigen Workshops in Bangkok mit Regierungsvertreter*innen aus Thailand, Vietnam, Malaysia, Laos, Indonesien, Timor-Leste und den Philippinen sowie mit Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen aus diesen Staaten sowie aus Myanmar und Kambodscha diskutiert. Mit Vertreter*innen verschiedener Ministerien der thailändischen Regierung erörterten wir die nächsten Schritte nach der Ratifizierung des Internationalen Übereinkommens zum Schutz aller Personen vor dem Verschwindenlassen durch Thailand. Ein weiterer Workshop in Phnom Penh mit kambodschanischen Regierungsvertreter*innen und Teilnehmer*innen aus der Zivilgesellschaft konzentrierte sich auf die Umsetzung der Empfehlungen des UN-Ausschusses für das Verschwindenlassen von Personen (CED).

In allen Workshops wiesen meine Kollegen Ana Lorena Delgadillo Perez (Mitglied der UN-Arbeitsgruppe über das gewaltsame und unfreiwillige Verschwindenlassen), Jesus Ares Mujica (Sekretariat des CED) sowie Arnauld Chaltin und Roanna Tay (Regionalbüros des OHCHR SEA) darauf hin, dass
mehr Ratifizierungen des Übereinkommens in der Region erforderlich sind. Der politische Wille, das Wissen und die Kapazitäten der Behörden sowie das Bewusstsein für die Vorteile der Ratifizierung und die engagierte Umsetzung des Übereinkommens sind von wesentlicher Bedeutung, um das gewaltsame Verschwindenlassen von Menschenzu beenden. Die UN-Mechanismen wie z.B. unser Ausschuss und dessen Mitgleider, die WGEID und die OHCHR Mitarbeitenden vor Ort sind bereit, dies zu unterstützen.