Die Menschenrechtsaktivistin Rasha Jarhum ist mit dem „Rebellinnen gegen den Krieg – Anita Augspurg-Preis“ der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit sowie der Stadt Verden ausgezeichnet worden. Rasha Jarhum setzt sich unermüdlich für ein Ende des Krieges in ihrem Heimatland Jemen ein und ist davon überzeugt, dass der „Frieden im Jemen in der Hand der Frauen“ liegt.
„Genau wie Anita Augspurg rebelliert auch Rasha Jarhum gegen den Krieg in ihrem Land als Friedens- und Frauenrechtsaktivistin. Der Mut, den sie dafür aufbringt, ist beeindruckend, denn im Jemen ist die politische Partizipation von Frauen sehr niedrig. Die patriarchalischen Strukturen erwarten von Frauen, dass sie die stereotype Geschlechterrolle als Hausfrau erfüllen, der öffentliche Raum wird stark von Männern eingenommen.
Für Rasha, die in ihrem Leben bereits drei Kriege gesehen hat, wurde es zu gefährlich zu bleiben. Wie auch Anita Augspurg musste sie ins Exil fliehen, verlor Familienmitglieder und Eigentum, wurde verfolgt und bedroht.
Rashas Arbeit jedoch ist wichtiger denn je: Sie ist Mitbegründerin des FrauenSolidaritätsNetzwerkes (Women Solidarity Network), ein Zusammenschluss von 250 jemenitischen Frauen und frauengeführten Organisationen, die sich für den Schutz von Frauen und Friedensschaffung im Jemen einsetzen. Auch ist sie die Gründerin und Direktorin der Initiative Peace Track.
Die Initiative setzt sich für die Lokalisierung von Friedensprozessen und die Gewährleistung von Inklusivität ein. Dabei wird gefordert, dass diejenigen, die direkt vom Krieg betroffen sind, am stärksten an den Friedensverhandlungen beteiligt sind. Im Jemen werden Frauenorganisationen auf Kommunalebene und Frauengruppen bei friedensfördernden Aktivitäten unterstützt. Auch hilft die Peace Track Initiative jemenitischen Menschenrechtlerinnen sicher in andere Nachbarländer zu emigrieren.“ (aus der Laudatio)
In der sef:insight der Bonner Stiftung für Frieden und Entwicklung gibt es ein Interview und Videobeitrag mit Rasha Jarhum.